Mit ihrer strahlenden und großzügigen Persönlichkeit gilt Emmanuelle Bertrand als eine der wichtigsten Figuren des europäischen Violoncellos.
Sie wurde an den Conservatoires Nationaux Supérieurs de Musique et de Danse von Lyon und Paris in den Klassen von Jean Deplace und Philippe Muller ausgebildet, gewann zahlreiche Auszeichnungen und internationale Wettbewerbe, wurde 2011 von der Zeitschrift Diapason und den Hörern von France Musique zur "Künstlerin des Jahres" gewählt. Dreimal wurden ihre Aufnahmen bei harmonia mundi mit einem „Goldenen Diapason des Jahres“ ausgezeichnet. 2017 verlieh ihr die Académie des Beaux-Arts den renommierten Simone und Cino Del Duca Interpretationspreis. Zweimal wurde sie mit einer „Victoire de la musique“ ausgezeichnet, 2002 als „Instrumentale Entdeckung“ und 2022 als „Instrumentale Solistin des Jahres“.
Im Alter von 25 Jahren lernte sie den Komponisten Henri Dutilleux kennen, der sie als "wahre Offenbarung" bezeichnete. Seitdem ist sie Widmungsträgerin für Werke von Nicolas Bacri, Édith Canat de Chizy, Pascal Amoyel, Bernard Cavanna, David Lampel, Thierry Escaich und Benoît Menut. Außerdem brachte sie Chanson pour Pierre Boulez von Luciano Berio zur Welturaufführung.
In dieser Zeit gründete sie auch ein Duo mit dem Pianisten Pascal Amoyel, ihrem Partner in der Stadt und auf der Bühne, mit dem sie mit Inbrunst sowohl vergessene Werke als auch das große Repertoire verteidigt.
Sie tritt regelmäßig als Solistin auf, u. a. mit dem Luzerner Symphonieorchester, dem Orchestre Symphonique du Grand Montréal, dem Nationalorchester der Ukraine, dem Staatlichen Symphonieorchester Moskau, dem BBC National Orchestra of Wales und dem Busan Symphony Orchestra (Korea), dem Symphonieorchester von Quebec, dem Symphonieorchester von Wuhan (China), dem Philharmonischen Orchester von Monte Carlo sowie auch in Frankreich mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France , den Nationalorchestern von Ile de France, Lille, Lothringen, dem Philharmonischen Orchester von Straßburg...
Sie ist Professorin für Cello sowie auch Kammermusik am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Im Jahre 2022 wurde sie als erste Frau in der Geschichte der 1795 gegründeten Hochschule zur Professorin für Violoncello ernannt.